Koreanisches Filmfest 2022

Koreanisches Filmfest 2022

Koreanisches Filmfest 2022 „Familie in Korea heute“
in Kooperation mit dem Koreanischen Generalkonsulat Hamburg und der DKGH

Wann: 30.10. – 01.11.2022 19:00 Uhr
Wo: Metropolis Kino, Kleine Theaterstr. 10, 20354 Hamburg

In diesem Jahr findet unser koreanisches Filmfest zum zweiten Mal im Metropolis Kino statt. Im Vergleich zu den Bildern, die Südkorea an die Außenwelt mit einer glänzenden und modernen Kulturlandschaft durch K-Pop und K- Drama und als hochmodernes Industrieland sendet, werden koreanische Familienbilder allgemein eher als konservativ vermittelt und wahrgenommen. Dabei finden auch rund um das Thema „Familie“ viele Veränderungen statt, wenn es etwa um Generationskonflikte in der Familie oder den Sinn des Daseins der Familie geht. Diese Themen beschäftigen gerade die junge Generation. Dementsprechend greifen jüngere Filmmacher:innen immer wieder „untypische Familienbilder“ als Thema für ihre Filme auf. Der Schwerpunkt liegt dabei nicht auf dem Zusammenbruch der traditionellen Familienbilder, sondern auf der Erneuerung bzw. einer neuen Interpretation des Begriffs der „Familie“. Ausgewählt wurden zwei Dokumentarfilme und ein Spielfilm, die zeigen, wie versucht wird, die Generationskonflikte innerhalb der Familie auf koreanische Art und Weise zu lösen. Eine Besonderheit besteht darin, dass die Regisseure die Dokumentarfilme mit ihren Familienangehörigen gedreht haben.
Im Anschluss an die dritte Vorführung (am 01.11.) findet eine Podiumsdiskussion. Moderiert durch Aileen Puhlmann (Lemonaid & Charitea e.V. & Antidiskriminierungsaktivistin) werden Su-Jin Song (Filmregisseurin & Produzentin) und Wenke Husmann (Redakteurin ZEITmagazin Online mit dem Schwerpunkt Familie) mit dem Publikum darüber diskutieren, welches neue Verständnis die Filme vom Begriff der „Familie“ in Korea vermitteln.
Gezeigt werden:

• „Myeoneuri: My Son‘s Crazy Wife“ (B 급며느리)                                                                                                                                                                                                                                

30.10. ab 19:00 Uhr, Dokumentarfilm, 2017 (1 h 20 min.) OV/Engl. UT 

Kim Jin-Young muss alle möglichen Formen von Druck durch ihre Schwiegermutter aushalten. Ihr Mann Sun Ho-Bin steht für gewöhnlich in der Mitte zwischen den beiden Frauen, wenn mal wieder ein Kampf losbricht. Weil manche Leute seine Situation amüsant finden, beschließt Sun Ho-Bin, eine Dokumentation über seine Familie zu drehen.

„Inseparable Bros“ (나의 특별한 형제)

31.10. ab 19:00 Uhr, Drama/Komödie, 2019 (1 h 54 min.) OV/Engl. UT

Se Ha und Dong Goo sind zwar nicht verwandt, waren aber während der letzten zwanzig Jahre als Freunde unzertrennlich. Enger verbunden als so manches Brüderpaar, halfen sie einander, jedes Hindernis, das ihnen das Leben in den Weg stellte, zu überwinden — und solche Hindernisse gab es, um es milde auszudrücken, viele.

Mit glasklarem Verstand und beeindruckender Redegabe nutzt Se Ha sein Talent, für jene zu sprechen, die wie er selbst häufig übersehen oder gar von ihrer Umwelt schlecht behandelt werden. Se Ha, der auf einen Rollstuhl angewiesen ist, kann zwar nicht physisch gegen die Ungerechtigkeiten der Gesellschaft ankämpfen — was ihn jedoch nicht davon abhält, Wege zu finden, seine Stimme zu erheben und sich gegen die Vorurteile einer Welt zu wehren, in der nur Fähigkeiten zählen. Fest an seiner Seite steht Dong Goo, der auf den ersten Blick all das zu sein scheint, was Se Ha nicht ist: Er ist in bester körperlicher Verfassung und in der Lage, jede physische Aufgabe zu meistern — braucht aber, da er geistig oft überfordert ist, dringend Se Has Sorge und Unterstützung.

Se Ha und Dong Goo haben sich, die Schwächen des jeweils anderen ausgleichend, in den letzten zwanzig Jahren umeinander gekümmert. Doch wird dies auch so bleiben, als sie eine junge Frau treffen, die sie als gleichwertig behandelt, ohne jede Art von Vorurteil?

• „My Place“ (마이 플레이스) (mit anschließender Podiumsdiskussion)

01.11. ab 19:00 Uhr, Dokumentarfilm, 2014 (1 h 17 min.)

Die kleine Schwester des Regisseurs kommt schwanger nach Hause und beschließt, eine alleinerziehende Mutter zu werden. Ihre Mutter verteidigt sie, während ihr Vater sauer wird. Die kleine Schwester beschließt, das Kind in Kanada großzuziehen, da sie sich im Heimatland ihrer Eltern, Südkorea, nie willkommen fühlte. Anhand von wertvollem Videomaterial konzentriert sich dieser Film auf die Geschichte einer Familie, die von Kanada nach Südkorea zurückwandert.

Bei allen Filme ist Eintritt frei