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Jeong-ak/정악(正樂) – Tönende Philosophie I

20. März. 2018 @ 19:30 - 22:00

Dienstag 20.03.2018 19:30 HfMT, Forum

Jeong-ak /정악(正樂)– Tönende Philosophie I

mit dem Hofmusikensemble des National Gugak Centers Seoul
Gelehrtenmusik und intime Gesänge aus dem alten Korea

Hyonak-Yeongsanhoesang und Sijo – Musik der Erhabenheit

Im alten Korea diente Jeong-ak – die „Regelgerechte Musik“ – zur Vergegenwärtigung konfuzianischer Ideale und zur geistigen Erbauung, für uns Heutige ist es ein Abenteuer des Hörens, einzutauchen in die langsamen Verästelungen der Klänge fremder Instrumente. Die Suite Hyeonak-Yeongsanhoesang fürs achtköpfige Pungryu-Ensemble, über Jahrhunderte aus der Keimzelle eines buddhistischen Gesangs herangezogen und verfeinert, ist tönende Kosmologie. Im stoischen Gesang Sijo wendet sich diese ruhige Betrachtung ins Private und stößt dort auf bebende Erregung.

Die musikalischen Kronjuwelen Koreas, eine Kosmologie in Tönen.
Jeong-ak heißt wörtlich „Regelgerechte Musik“ und bezeichnet die über Jahrhunderte von Musikern und Philosophen optimierten Werke, die die Ideale des Konfuzianismus zu Klang werden lassen. Für uns Heutige ist es ein Abenteuer des Hörens, einzutauchen in die langsamen Verästelungen der Klänge fremder Instrumente. Während in der Minsog-ak, der Musik der Bürger, der Rhythmus vom Herzschlag bestimmt wird, ist es in der Jeong-ak der Atem, der das Tempo vorgibt. Die Basis dieser Musik ist schriftlich fixiert, jedoch ist die komplexe Verzierung, Phrasierung und subtile Klanggestaltung Gegenstand mündlicher Überlieferung – sie müssen intuitiv beherrscht werden, um meisterhaft gespielt zu werden. So wird künstlerische Erfahrung aus Jahrhunderten gegenwärtig.
Die Silbe „Jeong“ [ʒɔŋ] steht gleichermaßen für „Richtigkeit“ und „tiefes Gefühl“. Unsere Konzerte präsentieren zwei Aspekte der Musik der Aristokratie im Korea der Joseon-Zeit (1392-1910): Zuerst die repräsentative philosophische Instrumentalmusik Hyeonak Yeongsanhoesang für das Pungryu-Ensemble, das aus den Wölbbrettzithern Gayageum und Geomun’go, Oboe Piri, der Querflöte Daegeum, der Spießgeige Haegeum, der Längsflöte Danso, dem Hackbrett Yanggeum sowie der Sanduhrtrommel Janggu besteht. Sie entfalten ein durchsichtiges Geflecht von Verzierungen der zumeist langsamen Melodien.
Mit Jeong-ga, dem „tieffühlenden Gesang“ wendet sich die Musik ins Innere. „Nur ein Pferdekutscher singt mit aufgerissenem Mund!“ wurde den Gesangsschülerinnen der alten Zeit gesagt. Die Mäßigung der Emotionen war eine der wichtigsten Tugenden des Konfuzianismus, aber unter der Oberfläche des stoischen Gesang auf die Kurzgedichte Sijo und der weitschweifigen, balladenartigen Lieder Gasabrodelt Verlangen, Liebe und Trauer, leicht entschlüsselbar kodiert in unzählige Arten des sanften Seufzens. Die maximal vier Instrumente umspielen die Melodie in freier Manier. Gagok, zum Schluß, mit Auszügen der Zyklen für Männer- und Frauenstimme in Begleitung des größeren Pungryu-Ensembles, vereint alle diese unerhörten Sensibilitäten in sich. Eine Welt- und Zeitreise des Hörens.
Simultane Textprojektion auf deutsch.

Eintritt frei

Veranstaltungsort

Hochschule für Musik und Theater
Harvesthuder Weg 12
Hamburg, Hamburg 20148 Germany
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Telefon
040 428482-01
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